Der neue Lehrplan, eine Sache für die Fachleute – SP beschliesst Parolen

Eine schon fast euphorische SP Kanton Solothurn hielt in Grenchen Rückschau auf die erfolgreichen Wahlen und beschloss Parolen der Abstimmungen vom 21. Mai.

In der Alten Turnhalle in Grenchen trafen sich rund 100 Solothurner Genossen zum ersten SP-Parteitag nach den Wahlen. Parteipräsidentin Franziska Roth konnte auch vier Tage nach dem geschichtsträchtigen 2. Regierungsrats-Wahlgang kaum an sich halten und gab ihrer Freude über das Abschneiden der SP voller Enthusiasmus Ausdruck. «Ich bin so stolz auf euch», sagte sie nach detaillierten Dankesworten an alle Helfer, Kandidaten und Gewählten. Und zu Susanne Schaffner sagte sie: «Wir haben die richtige Frau im Regierungsrat. Zusammen mit Brigit Wyss werden sich die beiden Neugewählten mit Sicherheit für einen guten und sozialen Kanton Solothurn einsetzen.»
Auch Susanne Schaffner trat ans Rednerpult und dankte nach allen Seiten. Vor allem aber erwähnte sie ihren Ehemann Martin, der die ganze Zeit hindurch im Hintergrund gewirkt habe und sie und ihr Team tatkräftig unterstützt habe, «und dabei auch mich noch ertragen hat».
«Ich danke aber auch vor allem denjenigen Frauen, die es möglich gemacht haben, dass erstmals eine SP-Frau im Regierungsrat des Kantons Solothurn Einsitz nehmen kann. Ich habe gespürt, dass ich grossen Rückhalt von Frauen aus allen politischen Lagern bekam», so Schaffner.
Jetzt sei es an der Zeit, an die Arbeit zu gehen; sie freue sich sehr auf die neue Herausforderung. «Mein Porträtfoto habe ich jetzt lange genug an Strassenrändern angeschaut», meinte sie trocken. Am 24. Mai, so verriet sie, wird in der Schützi Olten nochmals ein Fest für alle gefeiert.

Lehrplan 21 diskutiert

Danach stand eine Diskussion zur Volksinitiative «Ja zu einer guten Volksschule ohne Lehrplan 21» auf dem Programm. Unter der Moderation von Lucien Fluri, Kantonsredaktor dieser Zeitung, kreuzten Nicole Hirt, Kantonsrätin GLP (Grenchen), als Befürworterin und Mathias Stricker, Kantonsrat SP (Bettlach), als Gegner der Volksinitiative die Klingen. Stricker bezeichnet den neuen Lehrplan als Evolution und nicht als Revolution. Er meinte, jeder Betrieb müsse alle paar Jahre seine Abläufe überprüfen und sich den neuen Gegebenheiten anpassen. Das sei auch in der Schule so. Der Lehrplan 92, mit welchem man heute noch arbeite, sei in die Jahre gekommen. Zudem werde bereits im aktuellen Lehrplan vieles davon, was im Lehrplan 21 festgeschrieben sei, schon angewendet.

Bschiss bei der Harmonisierung

Nicole Hirt sprach von einer Mogelpackung. «Die Harmonisierung, die mit dem Lehrplan 21 versprochen wird, ist ein Bschiss.» Und weiter: «In der Schule sollen die Kinder zuerst Menschen werden.» Stricker meinte, das sei ganz klar unbestritten und im Weiteren könne der Kanton Solothurn in dieser Sache keinen Alleingang unternehmen: «Von den Kosten, die das verursachen würde, wollen wir gar nicht erst reden. Dieses Geld haben wir gar nicht.»
Hirt hingegen argumentierte, dass ein Ja zur Volksinitiative für den Kanton Solothurn gar zum Standortvorteil werden könne. «Dann wissen die Eltern noch, was sie von der Schule erwarten können.» Aus dem Saal kamen kritische Voten, doch glaubten die meisten, dass es sich hier um ein Fachgebiet handle, welches auch durch Fachleute beurteilt und angewandt werden müsse. Eine Votantin meinte, bevor man über den Lehrplan 21 rede, müsste man zunächst die Lehrerbildung an die neuen Vorgaben anpassen.
Dennoch liessen sich die Anwesenden von Strickers Argumenten überzeugen und beschlossen grossmehrheitlich die Nein-Parole zur Volksinitiative.

Energiegesetz: Klares JA

Franziska Roth stellte danach in einem Referat das «Energiegesetz – Energiestrategie 2050» vor. Auch hier war die Position der Genossen unbestritten und man beschloss einstimmig Annahme der Vorlage.
Die Solothurner Genossen genehmigten an der Versammlung auch noch die Rechnung 2016. Sie erzielten im Berichtsjahr einen Gewinn von fast 24 000 Franken und konnten 40 Neumitglieder willkommen heissen.

Livevideo vom Parteitag

https://www.facebook.com/watch/?v=1532815306738440

Quelle: Solothurner Zeitung online, Bild: Oliver Menge

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